Jahr für Jahr stellt das Kirchenfest Mariä Himmelfahrt für den Sinzheimer Filialort Vormberg ein großes Ereignis dar. Hunderte von Gläubigen finden sich bei der Mariengrotte, am Waldrand östlich von Vormberg gelegen, ein, um Maria mit einem feierlichen Gottesdienst ihren Dank abzustatten. Seit Jahrzehnten übernehmen der Männergesangverein »Waldeslust« Vormberg und die Musikkapelle Sinzheim die musikalische Umrahmung dieses Festgottesdienstes zu Ehren Mariä. Die Mariengrotte verdankt ihre Entstehung einem Gelöbnis der Sinzheimer Gläubigen. Während des zweiten Weltkrieges hatten sie versprochen, der Mutter Gottes eine Gedenkstätte einzurichten, sollte ihr Heimatort von größeren Kriegsschäden verschont bleiben. Kurz nach dem Krieg haben Kinder den damaligen Pfarrer der Stabsgemeinde, Alban Kiefer, auf eine Felsspalte im Ort der jetzigen Mariengrotte aufmerksam gemacht. Pfarrer Kiefer fand die malerisch und idyllisch gelegene Stelle bestens geeignet, um hier die versprochene Stelle der Marienverehrung einzurichten. Mit Genehmigung der damaligen französischen Militärverwaltung und mit Hilfe des Vorarbeiters im Vormberger Steinbruch, Philipp Schmich, wurde das Versprechen eingelöst. Im Jahre 1948 machten sich einige Helfer daran, den Wald am Fuße des Felsens zu lichten, die Fläche einzuebnen und dort Akazien zu pflanzen. Nach der Herrichtung der Gebetsstätte stellten sie schließlich in der kleinen Grotte eine Marienstatue auf. Wenige Jahre später errichteten Fritz Rudolphi und Emil Pfefferle die Kanzel sowie den kleinen Brunnen. Von Anfang an lag die Pflege dieses beschaulichen Ortes der Besinnung und des Gebetes in den Händen von Anna Boos aus Vormberg. Bis ins hohe Alter nahm sie diese Aufgabe wahr und übergab Ende der siebziger Jahre dieses Amt an ihren Sohn Josef und dessen Gattin Anneliese. Die Errichtung der Mariengedenkstätte begründete eine lange Tradition. Alljährlich am Sonntag vor oder nach Mariä Himmelfahrt fand eine feierliche Prozession zur Mariengrotte statt, um diesen Feiertag mit einem festlichen Gottesdienst zu begehen. In einem langen Zug pilgerten die Gläubigen durch die geschmückten Straßen von Sinzheim zu der Mariengrotte nach Vormberg. Bis in die 70er Jahre hinein wurden diese traditionellen Prozessionen beibehalten. Auch heute noch danken die Menschen mit dem alljährlichen »Dank- und Friedensfest« der Mutter Gottes für die Verschonung durch den Krieg und bekunden ihren Wunsch nach Frieden. Nicht nur an Mariä Himmelfahrt drängen sich die Besucher an der Mariengrotte. Im Lauf der Jahrzehnte hat sich die Gedenkstätte zu einem beliebten Wallfahrtsort für Gläubige aus der ganzen Umgebung entwickelt. Täglich suchen Menschen diesen Ort auf, um Marias Beistand zu erbitten oder für ihre Hilfe zu danken. Der reiche Blumenschmuck und die Votiv-Täfelchen an der Felswand rings um die Grotte sind Ausdruck für die Hoffnungen und Danksagungen von vielen Gläubigen.

Mariengrotte

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